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Im Jahre 1320 begann man da, wo sich heute die Stadt Hohenstein-Ernstthal befindet, nach Erzen zu graben.
Die dadurch entstandene unbedeutende Siedlung ging bereits im Hussitenkrieg, im Jahre 1430, wieder zugrunde,
jedoch entstand nach einem halben Jahrhundert an der gleichen Stelle ein neuer Ort,
benannt die Häuser „uff dem Hohenstein“.

Weil der Bergbau sich sehr erfolgreich anließ, wuchs die Siedlung und errang im Jahre 1510 den Titel „Stadt“ der Herrschaft Vorderglauchau.
Die Meißner Bergchronik nennt im Jahre 1507 als die ergiebigsten Schächte dieses Bezirks
„St.Lampertus“, „St. Anna“, „Wille Gottes“ und „Frisch Glück“.
Gefunden wurden hier Gold-, Silber-, Kupfer- und Arsenik-Erze.
Noch berichten Ausbeute-Register von dem großen Reichtum der Bergwerke.
Als nun aber im 17. Jahrhundert die Förderung nachließ, sah man sich nach anderen Bodenschätzen um.
So wurden zu Anfang des 17. Jahrhunderts am Langenberger Weg Eisengruben eröffnet;
aber wegen Mangel an Holz konnten die Erze nicht geschmolzen werden, und die Eisensteine ins Gebirge zur Verhüttung zu bringen,
lohnte die Kosten nicht.
Zu gleicher Zeit trieb ein Einwohner von Lungwitz mit Namen Hauck mehrere Stollen in den Kiefernberg zwischen
Hohenstein und Langenberg, um nach Eisen zu suchen.
Das Bemühen war vergebens, der Berg enthielt kein Eisen,
wohl aber Serpentinstein, der seit ungefähr 100 Jahren abgebaut wird.
Zwei der damals entstandenen Stollen sind heute noch vorhanden.
Da Hauck nach Eisen geschürft hatte, nannte sie der Volksmund „Eisenhöhlen“.
Seit ungefähr 60 Jahren führen sie nebenher noch den Namen „Karl-May-Höhlen“.
Während die eine dieser Höhlen durch den Abbau des Serpentinsteins verschüttet wurde, ist die andere durch 300 Jahre unberührt erhalten.
Diese mit „Eisen-“ und „Karl-May-Höhlen“ bezeichneten Stollen hießen in Erzählungen alter Leute auch „Räuberhöhlen“.

Und zwar brachte man sie in Beziehung zu Karl May.
Mit Unrecht!
Um das zu beweisen, seien hier einige Aufzeichnungen aus der „Chronik der Bergstadt Hohenstein“ von Sebastian1 mitgeteilt:
Im Jahre 1771, zur Zeit einer großen Teuerung, die ganz Sachsen überzogen hatte,
waren Hohenstein und Ernstthal sehr von Diebesbanden geplagt, die, wie sich später herausstellte,
ihr Versteck in einsamen Schachtlöchern, eben den so genannten Eisenhöhlen am Kiefernberg, hatten.
Ihr Hauptmann war der 1744 in Hohenstein geborene Christian Friedrich Harnisch.
Die wichtigsten Mitglieder der Bande waren ein gewisser Opitz und zwei Brüder Linder.
Es verging keine Woche, ja oft kein Tag, an dem in Hohenstein, Ernstthal und den benachbarten Orten nicht gestohlen worden wäre.
Richter Hansens in Ernstthal haben beschworen, dass ihnen damals 800 Taler gestohlen wurden.
Ferner wurden in Ernstthal 10 Kannen Butter entwendet, in Hohenstein beim Mälzer 4 ½ Scheffel Malzgerste,
am 12. Mai der alten Fleischer-Karln eine geschlachtete Kuh,
am 22. Mai „an dem Markt“ bei Andreas Kühn ein Fuder Korn und viele Butter aus dem Hintergebäude usw.
Ferner befanden sich unter der Diebesbeute Zinngefäße, Uhren, Ketten, Perlen, Ringe, Spitzen u. a. m. im Wert von 10-15.000 Talern.
All dieses Diebesgut lag in den Eisenhöhlen am Kiefernberg versteckt und wurde zunächst lange nicht gefunden.
Endlich aber verriet einer die ganze Bande, deren Glieder dann nach und nach eingefangen und
zu schweren Zuchthausstrafen verurteilt wurden.
Ich erzählte diese Angelegenheit, die unserer „Karl-May-Höhle“ den üblen Namen eintrug, absichtlich sehr ausführlich,
um dadurch auf das Unrecht hinzuweisen,
das man in Verbindung mit Karl Mays Aufenthalt in diesen Höhlen dem Dichter zufügte.
Denn Schwatzhaftigkeit und Wichtigtuerei vermengten die Jahre 1771 und 1868 und damit deren Begebenheiten.
Sie erzählten von dem gelegentlichen Bewohner von 1868 und schrieben ihm schließlich in verleumderischer Absicht die Schandtaten der Räuber von 1771 zu....

Quelle: Wikipedia